Historischer Hintergrund

Arthur Millers Stück "Hexenjagd" basiert auf den historischen Hexenprozessen von Salem im Jahr 1692. Miller schrieb das Stück als Kommentar zur Kommunistenjagd während der McCarthy-Ära.

Die streng puritanischen Bewohner von Salem, Nachkommen der Pilgrim Fathers, lebten nach strikten religiösen Vorgaben, die Freude und Vergnügen strikt untersagten. Miller schildert wie diese Gemeinschaft eine Theokratie schuf, um ihre soziale Ordnung zu sichern.

Als einige Mädchen heimlich im Wald tanzten, fürchteten sie harte Strafen. Um sich selbst zu schützen inszenierten sie Anfälle und beschuldigten andere der Hexerei. Die Dorfbewohner, ohnehin von Angst und Aberglauben geprägt, sahen darin eine Erklärung für die rätselhaften „Krankheiten“ der Kinder.

Die Anschuldigungen führten zu einer Welle von Verhaftungen: Zwischen 150 und 300 Menschen wurden angeklagt, 30 zum Tode verurteilt, 19 gehängt, einer zu Tode gefoltert, und vier starben in Haft. Viele Angeklagte gaben falsche Geständnisse ab, um ihr Leben zu retten. Jahre später wurden die Verurteilten begnadigt und einige Beteiligte leisteten öffentlich Abbitte. 

1711 erhielten die Familien der Opfer eine Entschädigung von insgesamt £600, darunter £150 für die Familie von John Proctor. 

Zum Autor

Foto: Wolfgang Fischer -  Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International license
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Arthur Miller (1915–2005) zählt zu den bedeutendsten Dramatikern des 20. Jahrhunderts. Mit seinen Werken schuf er kraftvolle Parabeln über Moral, Verantwortung und die Abgründe menschlicher Gesellschaften. Seine Stücke sind geprägt von scharfer Kritik an sozialer Ungerechtigkeit und den Folgen von Machtmissbrauch.

 

Miller wurde durch Stücke wie Tod eines Handlungsreisenden (1949) und Die Hexenjagd (1953) weltberühmt. Seine Werke berühren universelle Themen: die Suche nach Wahrheit, den Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft und die menschliche Verantwortung auch in schwierigen Zeiten zu handeln. Arthur Miller bleibt ein bedeutender Chronist der menschlichen Kämpfe – zeitlos, eindringlich und unverzichtbar.